Für Patienten, die ambulant operiert und höchstens kurze Zeit stationär bleiben müssen, sind Praxiskliniken eine gute Alternative zum Krankenhaus. Das zeigt das Beispiel einer Praxisklinik in Solingen.

SOLINGEN. Wenn man die Patienten fragen würde, wären Praxiskliniken längst ein fester Bestandteil des deutschen Gesundheitswesens, glaubt Jascha Rinke, Geschäftsführender Gesellschafter der Praxisklinik im Südpark in Solingen. "Praxiskliniken sind in vielen Fällen eine gute Alternative zur Krankenhausversorgung", sagt er der "Ärzte Zeitung". Denn sie verbinden die Vorteile aus der ambulanten und der stationären Versorgung.

In der Praxisklinik im Südpark operieren die Ärzte pro Jahr rund 7300 Patienten ambulant, 1200 werden stationär versorgt. Rund die Hälfte sind klassische ambulante Operationen, die andere Hälfte stationsersetzende Eingriffe. 90 Prozent der Patienten sind gesetzlich versichert. Grundlage für die Versorgung der GKV-Patienten sind Selektivverträge nach Paragraf 140a SGB V. "Wir haben Verträge zur besonderen Versorgung mit fast allen Krankenkassen", berichtet Rinke.

Die Praxisklinik ist 2012 aus dem ambulanten OP-Zentrum in Solingen hervorgegangen. Gesellschafter sind fünf Anästhesisten und der Gesundheitsökonom Rinke. Die Anästhesisten betreiben gleichzeitig eine anästhesiologische überörtliche Berufsausübungsgemeinschaft. "Die ärztlichen Leistungen der Praxisklinik sind abgekoppelt vom Management", sagt der Anästhesist Achim Bertram, einer der Gründer.

Die Praxisklinik steht anderen Operateuren offen. Sie können neben den Räumlichkeiten sämtliche Geräte, das speziell ausgebildete Personal und die Organisation nutzen. Dafür zahlen die kooperierenden Ärzte eine Gebühr. "Wir sehen uns als klassischer Dienstleister und stellen aus privater Hand sämtliche Ressourcen zur Verfügung", erklärt Bertram.

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